Eingangssatz – und mehr…
Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam, qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur.
Auf der Seite von Egon Gottwein finden Sie die – leicht veränderte – Caesar-Übersetzung von Anton Baumstark, die 1836 erschienen ist.
1. Nennen Sie die Elemente in der deutschen Übersetzung, die im lateinischen Original nicht vorkommen.
2. Erklären Sie, warum Anton Baumstark diese Elemente ergänzt hat.
3. Erörtern Sie: Sind solche Zusätze ‘erlaubt’? Wie würden sie wohl in einer Klassenarbeit bewertet werden?
4. 🇫🇷 In anderen Zeiten gingen Übersetzungen hier noch weiter; vergleichen Sie z.B. die Version von Nicholas Perron d’Ablancourt von 1650. Diskutieren Sie: Ist das noch eine Übersetzung?
5. Begriffe wie ‘Volk’ verwendet Baumstark in seiner Übersetzung noch an mehreren Stellen, wo im Lateinischen keine, oder keine genauen Entsprechungen vorliegen.
a. 🤔 Was ist eigentlich ein ‘Volk’? Skizzieren Sie grob den Bedeutungswandel und die Problematik dieses Begriffs und seiner Ableitungen (‘völkisch’). Greifen Sie dabei z.B. auf Wikipedia zurück.
b. Analysieren Sie 1.4.1, 1.7.5 und 1.9.3: Notieren Sie die lateinischen Begriffe, die Baumstark mit den Begriffen ‘Volk’, ‘Volksstamm’ und ‘Völkerschaft’ übersetzt hat. Nennen Sie Alternativen im Deutschen!
6. 🤔 In BG 1.10.2 erklärt Caesar, dass der Provinz Gefahr drohe, falls die Helvetier sich näherten:
id si fieret, intellegebat magno cum periculo provinciae futurum, ut homines bellicosos, populi Romani inimicos, locis patentibus maximeque frumentariis finitimos haberet.
Baumstark übersetzt:
Es war ihm bewusst, dass diese Provinz in große Gefahr käme, wenn ein kriegerisches und den Römern abgeneigtes Volk Nachbar ihrer offenen und überaus getreidereichen Gegenden werde.
Begründen Sie, dass Baumstark homines mit ‘Volk’ übersetzt, populus aber nicht.
Hier geht’s zu den Lösungsvorschlägen!
Arbeitsbögen zum Download: